Die deutschen Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg, welche nach wie vor in vielen Städten zu sehen...
unter hamburg e.V. dokumentiert den Abriss eines
Röhrenbunkers in Hamburg
Ein unbekannter Tunnel Hamburgs liegt zwischen Alster und Bleichenfleet. Wir haben ihn dokumentiert.
Die Baustelleneinrichtung und die Einrüstung an der nordöstlichen Ecke des Bunkers waren die ersten Anzeichen für die Anfang Juni begonnenen Arbeiten am ehemaligen Flakturm Wilhelmsburg. In einer ersten Baumaßnnahme wurde dabei die 8. Etage gesichert.
Die einzelnen Etagen des Bunkers sind eigentlich selbsttragend, während die bombensicheren Außenwände das Bauwerk nicht komplett tragen sollten. Durch die im Jahre 1947 erfolgte Sprengung im Inneren des Bunkers, hängen die obersten drei Etagen förmlich in der Luft und somit an der Bunkerdecke. Die Sicherungsmassnahmen sehen nun vor, die letzte Etage zu erhalten und abzufangen. Hierfür wurden sowohl durch die über 3 m starke Abschlussdecke, als auch durch den Boden der Etage Kernbohrungen erstellt. Mittels stabiler Stahlanker wurde die 8. Etage gegen Absturz gesichert. Zur Entlastung der Konstruktion wurde die 7. und 8. Etage von Mauerresten und Bauschutt geräumt. Dies geschah durch einfachen Abwurf des Schutts in die durch die Sprengung entstandene Kaverne. Behindert wurden die Bohrarbeiten durch größere Mengen Taubenkots, der sich über die letzten 63 Jahre angesammelt hat. Die Hamburger Stadtreinigung hat 14 Tonnen des stark ätzenden Materials abgefahren und direkt in die Verbrennungsöfen entsorgt. Neben dieser Arbeiten im Rahmen der Etagensicherung, wurde der Bunker vollständig vermessen, sowie an vielen Stellen Materialproben des Betons in Form von weiteren Kernbohrungen entnommen. Die von außen ebenfalls sichtbaren Abdeckungen der Bunkeröffnungen, sind dem Fledermausschutz dienlich. In den kommenden Wintermonaten sollen die Tiere dort keine Möglichkeit bekommen um den Winterschlaf zu beginnen, Störungen durch die folgenden Bauarbeiten wären zwangsläufig die Folge. Einen Abschluss sollen die vorbereitenden Arbeiten noch im Herbst 2010 finden.
Sämtliche Arbeiten in Bunker können nur unter speziellem Schutz geschehen. Bevor die Abbrucharbeiten begannen, wurden die Etagen mit Seilen versehen, jeder Arbeiter darf die Baustelle nur mit Gurtzeug und eingehakter Absturzsicherung betreten. Diese Sicherungsmaßnahmen sind der latenten Einsturzgefahr der obersten Etagen geschuldet. Ein Betreten der Etagen 1 -5 ist nur unter Lebensgefahr möglich, jederzeit könnten größere Stahlbetonteile abreissen und in die Tiefe fallen. Teile des Bunkers werden nicht mehr von der Betonkonstruktion gehalten sondern durch die darin befindlichen Armierungseisen. Und der Rost hatte 63 Jahre Zeit zu wirken ......
Fortsetzung folgt...
Panoramaansichten |
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Prinzipmodell und CAD by P.Bock / T. Schiel |
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(von Ronald Rossig)
Es gibt wenige Bauwerke in Hamburg, deren Präsenz sich so vom Hamburger Stadtbild abhebt wie die der Flaktürme. Der Turm auf dem Heiligengeistfeld ist fest mit dem "DOM" und natürlich mit dem Stadtteil St.Pauli verbunden. Inzwischen diente er sogar als Namensgeber einer Diskothek und gilt in der öffentlichen Wahrnehmung schlichtweg als "der Bunker" Hamburgs. Als kommerziell genutztes Bauwerk steht er heute diversen Firmen und derer Kundschaft zur Verfügung. Mehr zur Nachnutzung Hamburger Bunker finden Sie hier...
Rühriger Versuch einer Schadensbegrenzung |
Im aufstrebenden Stadtteil Wilhelmsburg steht auch heute noch ein Flakturm von etwas kleinerer Bauart. Äußerlich gut erhalten, befindet sich in seinem Inneren eines der größten Trümmerfelder Hamburgs- Ergebnis einer Sprengung im Jahre 1947. Laut der Entwaffnungsmaßnahmen der englischen Besatzungstruppen sollten alle Bunkerbauwerke mit einer Aufnahmekapazität von mindestens 50 Personen gesprengt werden. Von einer Totalzerstörung sah man hier ab, die umliegende, teils unzerstörte Wohnbebauung wäre dabei mit in Mitleidenschaft gezogen worden. Am Heiligengeistfeld war die Situation ähnlich.
Das Schadensgebiet spricht für sich... |
Lange Jahre war eine Nutzung der Ruine in Wilhelmsburg fraglich, Konzepte wurden entwickelt und wieder verworfen. Nun soll der Flakturm zukünftig zu einem so genannten "Energiebunker" ausgebaut werden. Diesen Transformationsprozeß werden wir in den nächsten Jahren begleiten. Hier nun ein letzter Überblick über den stark ruinösen Gegenwartszustand des Bauwerkes.
Einiges ist noch begehbar |
Am 1.Mai 2010 hat unter-hamburg e.V. von der IBA Hamburg GmbH die Gelegenheit bekommen eine umfangreiche bildliche Dokumentation des Bunkerinneren anfertigen zu können. Um den Zustand vor Beginn der ersten Baumaßnahmen zu dokumentieren, soll hier nun eine kleine Auswahl an Fotodokumenten folgen. Spätestens im Juni 2010 werden die ersten Sicherungsmaßnahmen stattfinden. Sie sind für die spätere Enttrümmerung des Bunkers von großer Bedeutung. Auch diese Arbeiten werden wir dokumentieren und an dieser Stelle veröffentlichen.
Da wir die Arbeiten im Kontext der Stadtentwicklung betrachten, werden wir auch einen Blick auf die nähere Umgebung des Bunkers werfen. In unmittelbarer Nachbarschaft wird ein Neubaugebiet entstehen, welches die Heizenergie des neu entstehenden "Energiebunkers" nutzen soll, auch darüber wird an dieser Stelle berichtet.
Außenpanorama mit Blick auf zukünftiges IBA-Baufeld | Ein weiteres Außenpanorama aus dem Jahr 2003 |
Impressionen des Flakturmes aus den Jahren 2001 / 2002 mehr …